Sicherheit geht vor und Vorsicht ist besser als Nachsicht: unter diesem Motto könnte ein nicht alltäglicher Einsatz der Feuerwehr Edingen-Neckarhausen vom 4. April stehen. Die ortsansässige TTM GmbH Internationale Spedition bat die Feuerwehr, das Entladen eines verunfallten Gefahrguttransporters abzusichern. Ein Lkw der Spedition hatte vor Ostern einen Auffahrunfall, bei dem glücklicherweise niemand verletzt wurde. Unklar war jedoch, ob die Fracht beschädigt wurde. Bei der Fracht handelte es sich um zehn Tonnen ätzende und giftige Flüssigkeit, die auf acht Großbehälter (sog. IBC) und zwei Fässer verteilt war.
Schon im Vorfeld besprachen die Verantwortlichen von Feuerwehr und Spedition die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen. Der Anhänger sollte im Freien von geschultem Personal entladen und die Fracht in einem abgesperrten Bereich abgestellt werden. Für mögliche Beschädigungen standen Auffangbehälter und Bindemittel bereit, eine Wasserrückhaltung der Firma könnte verhindern, dass die Stoffe ins Grundwasser gelangen.
Der Plan wurde wie festgelegt in enger Absprache zwischen Feuerwehr und TTM umgesetzt. Beim Entladen traten durch die Verformung der Behälter Herausforderungen auf, die gemeinsam beurteilt und unter größtmöglicher Sicherheit behoben wurden.
Während des kompletten Entladevorgangs stand ein Trupp der Feuerwehr unter Atemschutz bereit, um den Mitarbeiter der Spedition bei Bedarf retten und dekontaminieren zu können. Beides war nicht notwendig; nach gut einer Stunde konnte der Einsatz erfolgreich beendet werden.
„Dass hier nicht mehr passiert ist, haben wir auch den Absprachen im Vorfeld und nicht zuletzt einer optimalen Ladungssicherung zu verdanken. Dennoch waren die Behälter stark verformt“, konstatiert Sascha Hirsch. Der stellvertretende Kommandant hatte den Einsatz als Zugführer geleitet.
„Durch die transparente Kommunikation und Kooperation mit der Spedition haben wir das Risiko für alle Beteiligten auf ein Minimum gebracht“, resümiert Feuerwehrkommandant Marcus Heinze.
Und Sandro Fillbrunn, Geschäftsführer der TTM, ergänzt: „Sicherheit geht vor. Daher haben wir proaktiv Kontakt zur Feuerwehr aufgenommen und angefragt, ob sie das Entladen unseres Aufliegers absichert.“ Alle beteiligten Mitarbeiter seien besonders geschult, so Fillbrunn weiter. Die Schulungen der Mitarbeiter erfolgten im hauseigenen Ausbildungs- und Weiterbildungszentrum der Spedition.
