Einen tierischen Einsatz hatten die Kameraden am Sonntagmittag in Neckarhausen.
Die Leitstelle hat den Kommandanten Stephan Zimmer telefonisch darüber informiert, dass im Kellerschacht der Katholischen Kirche St. Andreas ein Igel im Kellerschacht sitzt und schreit. Da der Kellerschacht mit einer massiven Stahlplatte abgedeckt ist und von außen nur mit enormen Schäden an der Bausubstanz zu öffnen wäre, hatte man nach mehreren Telefonaten eine Kirchengemeinderätin erreicht, die die Kirchenräume öffnete und uns Zugang zur Sakristei ermöglichte.
Sie öffnete die Kellertür und der Igel konnte durch das Kellerfenster von innen gerettet werden.
Da der Igel sehr geschwächt und unterernährt wirkte, hat der Einsatzleiter den Igel zum Aufpäppeln mit nach Hause genommen.
Schon nach der ersten Portion Katzenfutter, Haferflocken und Wasser, ging es dem Igel schon viel besser und er trat die Reise zurück in die Natur an.
Tipps bei der Igelrettung:
Was tun, wenn ich einen Igel gefunden habe?
Zunächst: Warmhalten! Zuallererst muss das Tier seine normale Körpertemperatur wieder erlangen. Diese liegt bei ca. 36 Grad. Erst dann macht eine Behandlung Sinn.
Diese sollte allerdings immer dem Profi überlassen werden. Deshalb: Wenn Sie einen Igel gefunden haben, bitte wenden sich sich an einen Tierarzt, eine Igelstation oder an Organisationen wie dem Sternenhof. Für den Übergang können sie dem Tier auch Essen und Trinken geben. Dabei gibt es aber einiges zu beachten:
Geeignetes Igelfutter:
Katzen- oder Hundedosenfutter
Eier (hartgekocht oder als Rührei)
Geflügelfleisch (gekocht)
Hackfleisch (kurz anbraten, so dass es gar ist)
Gemischt mit:
Weizenkleie
Haferflocken
Igeltrockenfutter
Das vertragen Igel ÜBERHAUPT NICHT:
Obst: Äpfel, Birnen…
Gemüse: Salat, Möhren…
Milchprodukte: Milch, Käse, Quark, Joghurt…
Nüsse, Rosinen
Brei für Menschenkinder
Manchmal jedoch ist es nicht möglich, sofort eine professionelle Stelle aufzusuchen. Was tun, wenn der Igel eine Nacht im Haus untergebracht werden muss?
Richten Sie dem Igel eine Kiste her. Die Seitenwände müssen mindestens 45 bis 50 Zentimeter hoch sein und es muss absolut ausbruchsicher sein. Man sollte es nicht meinen, aber Igel sind ausgezeichnete Kletterer und sie nagen auch Kartons durch. Für den Boden der Kiste eignen sich mehrere Lagen Zeitungspapier. Streu oder Sägespäne eignen sich nicht, da sich diese in den Stacheln verfangen und die Augen reizen.
Zudem sollte sich ein Schlafhäuschen in der Kiste befinden, damit sich der Igel verstecken kann. Hier eignet sich ein Karton mit einem Schlupfloch an der Seite (ca. 10x10cm). Das Häuschen kann mit zerknülltem Zeitungspapier gefüllt werden. Auch hier bitte keine Sägespäne oder Einstreu verwenden.
Achtung:
Lassen Sie den Igel nie frei in der Wohnung herumlaufen. Die Tierchen suchen sich sofort eine dunkle Ecke, zum Beispiel hinter dem Schrank, aus der sie oft nicht mehr rückwärts herauskommen, da die Stacheln sich beim Rückwärtsgehen abspreizen.
(Quelle: https://www.sternenhof.eu/index.php/aktiv-werden/wissen/igel-gefunden-was-nun)
