Seminar zur psychosozialen Notfallversorgung

Wie können Einsatzkräfte Betroffene nach belastenden Ereignissen bestmöglich unterstützen? Welche Rolle spielen soziale Dynamiken in Einsatzsituationen? Und wie lassen sich kulturelle Unterschiede im Umgang mit Trauer und Verlust berücksichtigen?

Mit diesen Fragen setzten sich 15 Mitglieder der Feuerwehr Edingen-Neckarhausen und des DRK Edingen in einem ganztägigen Seminar zur psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) auseinander. Das Seminar wurde von Leonie Böhling und Emmylou Schädler, Masterstudierenden der Psychologie an der Universität Mannheim, geleitet. Es ist Teil des Programms „ASIP – Akut Stress Intervention und Prävention“ unter der Leitung von Dr. Vera Zamoscik. Die Veranstaltung gliederte sich in zwei große Themenbereiche: „Aktives Zuhören und psychologische Erstbetreuung“ sowie „Soziale Einflüsse bei Einsätzen und in Gruppen“. Neben theoretischen Grundlagen lag der Fokus auf praxisnahen Übungen, in denen die Teilnehmenden aktives Zuhören, Gesprächsführung, Deeskalation und Atemtechniken zur Stressreduktion trainierten. Ein weiterer Schwerpunkt war die Sensibilisierung für kulturelle Aspekte, um empathisch und angemessen reagieren zu können. Die Veranstaltung fand in einer sachlichen, vertrauensvollen Atmosphäre statt, die es den Teilnehmenden ermöglichte, offen über Erfahrungen zu sprechen und neue Perspektiven zu gewinnen.

„Einsätze können nicht nur körperlich, sondern auch psychisch herausfordernd sein – für Betroffene und Einsatzkräfte. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns als Feuerwehr intensiv mit diesem Thema auseinandersetzen“, erklärte das Führungstrio Marcus Heinze, Sascha Hirsch und Hannes Steffen Henn. „Die Zusammenarbeit mit dem DRK zeigt, wie wichtig ein gemeinsames Verständnis für psychosoziale Unterstützung ist.“ Die Teilnehmenden zeigten sich zufrieden: „Ich habe heute viele neue Impulse mitgenommen, die mir helfen werden, in belastenden Situationen besser auf andere einzugehen“, sagte eine Teilnehmerin. Mit dem Seminar wurde ein wichtiger Schritt zur Stärkung der psychosozialen Kompetenz der Einsatzkräfte gemacht – ein Thema, das in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen wird.