Jahreshauptversammlung

Am 19.01.2019 fand die Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Edingen-Neckarhausen im Gerätehaus in Edingen statt. Kommandant Stephan Zimmer eröffnete die Sitzung und ließ sogleich verlauten, dass dieser Tag ein historischer Tag werden würde. Denn es werden nach 122 bzw. 119 Jahren die letzten Jahreshauptversammlungen der Abteilungen Edingen und Neckarhausen sein. Seit dem 01.01.2019 gibt es keine Abteilungen mehr, denn nun wurden auch auf dem Papier zwei Abteilungen zu einer Gesamtwehr zusammengeschlossen und es gibt nur noch eine Feuerwehr – die Freiwillige Feuerwehr Edingen-Neckarhausen.

Moritz Hoering, Abteilungskommandant der Abt. Edingen durfte beim ersten Teil der Versammlung letztmalig den Jahresbericht der Abteilung Edingen vortragen. 43 Kameradinnen und Kameraden bildeten die Einsatzabteilung Edingen. Er konnte sich allein im letzten Jahr über sechs Neuzugänge, davon zwei Frauen freuen, wies aber zugleich auf die beengten Platzverhältnisse im Gerätehaus in Edingen hin, die ohne bauliche Maßnahmen nicht zu beheben sind.
Die beiden Kassenprüfer Simone Wolf und Benedikt Tschöpl konnten zum Abschluss eine gut geführte Kasse bescheinigen und forderten die Entlastung des Kassiers Patrick Aust, welche einstimmig erfolgte.

Stephan Zimmer verlas wie gewohnt im Rekordtempo den Jahresbericht der Abteilung Neckarhausen. Am dortigen Standort verrichteten 37 Einsatzkräfte den Dienst in der aktiven Wehr. Auch er erinnerte nochmal an das schwere Unwetter vom 01. Juni 2018 bei dem 36 Feuerwehrfrauen und -männer über 15 Stunden im Dauereinsatz waren und knapp 140 Einsatzstellen bis an die körperlichen Grenzen abarbeiten mussten.
Im Anschluss konnten Marco Sokolowski und Mika Dehoust die Kasse der Neckarhäuser Abteilung für in Ordnung befinden und beantragten auch hier die Entlastung des Kassenwarts Patrick Aust, die von den Angehörigen der Versammlung wieder einstimmig erfolgte.

Das Einsatzgeschehen des vergangenen Jahres wurde beim nächsten Tagesordnungspunkt von Stephan Zimmer in einer Präsentation vorgestellt. „Es war wieder das komplette Repertoire von möglichen Einsätzen dabei,“ fügte Zimmer hinzu und begann sogleich mit der Auswertung der Einsatzstatistik. 2.160 Stunden ehrenamtliche Arbeit mussten die 80 Einsatzkräfte im vergangenen Jahr allein bei den 254 Einsätzen leisten. Dabei sind noch nicht die zahlreichen Veranstaltungen, Sitzungen, Übungen und sonstigen Arbeiten am Gerätehaus enthalten. Er erinnerte unter anderem an einen Einsatz, bei dem ein PKW am Fähranleger in den Neckar rollte und von den Kameraden aus dem Neckar gezogen werden mussten. Ein tragischer Moment war der Einsatz, bei dem zwei Personen unter unglücklichen Umständen mit einem PKW von der Fähre fuhren und nur noch tot geborgen werden konnten.

Im Anschluss an die aktive Wehr präsentierten die beiden Jugendwarte David Wenz und Justin Imhof den Jahresbericht der Jugendfeuerwehr. 47 Kinder und Jugendliche engagierten sich im vergangenen Jahr bei der Jugendfeuerwehr und auch hier wurden zahlreiche Übungen und Aktionen, wie das Neckarhäuser Rund ums Schloss oder die Edinger Kerwe begleitet. Die Aktion „Deckel gegen Polio“ war im letzten Jahr das Hauptevent. Hier sammelten die Kinder und Jugendlichen gemeinsam mit der gesamten Feuerwehr Deckel von PET-Flaschen, bei denen eine wahnsinnige Zahl von über 600.000 Deckeln zusammenkamen. Dies ermöglichte eine Finanzierung von 3.600 Impfungen gegen Kinderlähmung in der dritten Welt. Wie bei der Einsatzabteilung auch gibt es in diesem Jahr ebenfalls eine neue Leitungsstruktur und eine Zusammenlegung beider Abteilungen, so dass wir nun auch offiziell von nur noch einer Jugendfeuerwehr Edingen-Neckarhausen sprechen können.

Nach der einstimmigen Entlastung des Kommandos folgten die Wahlen der neuen Führung der Feuerwehr. Hier wurde Stephan Zimmer zum Kommandanten, Marcus Heinze zum 1. Stellvertreter und Michael Stein zum 2. Stellvertreter gewählt.
Der Feuerwehr-Ausschuss wird in den nächsten 5 Jahren von Michael Berger, Stefan Bordne, Sascha Hirsch, Alexander Tschöpl, Sandro Emde, Moritz Hoering, Markus Börgeling, Felix Renner, Justin Imhof und Daniel Wolf vertreten. Die neuen Kassenprüfer Max Pfaff und Niklas Zieher wurden zum Schluss per Handzeichen in ihr Amt gewählt.
Bürgermeister Michler nutzte die Gelegenheit für einige Worte an die Mannschaft. Zuerst bedankte er sich für den gigantischen zeitlichen Aufwand bei den Einsätzen und zollte Respekt für die hohe psychische Belastung beim Fährunglück, bei dem die Einsatzkräfte machtlos waren und die zwei Personen nicht mehr retten konnten. Natürlich sei es ihm besonders wichtig, dass die ehrenamtlich tätigen Feuerwehrangehörigen gut ausgestattet sind. Im vergangenen Jahr wurden deshalb auch wieder zwei neue Fahrzeuge beschafft. Einen neuen Mannschaftstransportwagen und das Luftkissenboot hatten die Gemeinde als Ersatz für zwei in die Jahre gekommenen Fahrzeuge für die Feuerwehr ermöglicht. Auch in den nächsten Jahren sind hohe Investitionen für die Feuerwehr notwendig. So wird im Laufe des Jahres ein neues Hilfeleistungslöschfahrzeug ausgeschrieben und auch die Arbeiten für das gemeinsame Hilfeleistungszentrum gehen weiter.
Zum Abschluss folgten die Ehrungen und Beförderungen welche in einem eigenen Bericht veröffentlicht werden.